Die geniale Erleichterung, die es einfacher macht, in Liechtenstein ein Fintech-Startup zu gründen

Wer im letzten Jahr in Liechtenstein ein Unternehmen gründen wollte, welches Finanzen verwaltet oder finanzielle Dienstleistungen jeder Art anbietet, musste sich der traditionellen Gesetzgebung für Banken und Finanzunternehmen beugen.

Ein Kreditkartenunternehmen in der Schweiz muss mit einer Schweizer Bank eine Partnerschaft eingehen, da keine Aussicht besteht, eine eigene Bankenbewilligung zu erhalten.

In Deutschland wird bankaufsichtsrechtlich unterschieden zwischen Vollbanklizenz (Einlagenkreditinstitut) und einer Teilbanklizenz (Wertpapierhandelsbank, Zahlungsinstitut, e-Geld-Institut oder sonstiges Institut). Die Vollbanklizenz gestattet die Vornahme aller Bankgeschäfte, während die Teillizenz auf einige oder nur ein Bankgeschäft (etwa Garantiegeschäfte) begrenzt ist.

Gesetzgebung im Rahmen des Europäischen Wirtschaftsraumes

Die FMA Liechtenstein (Finanzmarkt-Aufsicht Liechtenstein) schreibt:

„Die bestehende Regulierung orientiert sich an traditionellen Geschäftsmodellen, also an Universalbanken, die eine umfassende Dienstleistungspalette anbieten. Gerade im Fintech-Bereich ist aber eine Spezialisierung festzustellen. Es werden also vermehrt Unternehmen aktiv sein, die nur einen bestimmten Teil der klassischen Bankdienstleistungen anbieten. Dies ist mit einem individuellen Risikoprofil verbunden. Die Anpassung soll dieser Entwicklung Rechnung tragen.

Konkret soll die Finanzmarktaufsicht (FMA) das Minimalkapital von Banken und Wertpapierfirmen in Zukunft auf das jeweilige Risikoprofil anpassen können. Dies betrifft nicht nur Fintechs. Die Regierung will damit den Finanzplatz Liechtenstein aber vor allem für die internationale Fintech-Szene attraktiver gestalten, die von der Anpassung in erster Linie betroffen sein wird.

Durch die EWR-Mitgliedschaft dürfen in der EU oder im EWR bewilligte Finanzdienstleister ihre Dienstleistungen im Rahmen der Dienstleistungsfreiheit auch in Liechtenstein erbringen. Ebenso verfügen liechtensteinische Unternehmen über die volle Dienstleistungsfreiheit in sämtliche Länder der Europäischen Union und des EWR. Im Bewilligungsprozess gelten selbstverständlich für alle Unternehmen dieselben gesetzlichen Grundlagen.“

Liechtensteiner Regierung orientiert sich an der Gegenwart

Was Fintech-Unternehmen auszeichnet ist eine Evaluation der altbewährten Wege im Finanzwesen und eine neue Ausrichtung im Vorgehen. Zur Orientierung dienen Massstäbe wie unmittelbare Verfügbarkeit von Daten, der erleichterte Zugang zu Krediten, oder die Transaktionsgeschwindigkeit, wie etwa im Handelsgeschäft. Oft stehen dabei Konsumentenansprüche im Vordergrund, und Finanzdienstleistungen werden als Erleichterung um das eigentliche Produkt gebaut.

Was für viele noch Zukunft ist, der konsumentenfreundlichere Umgang und Zugang zu Handel, Krediten und Bankwesen, wird dank moderner Fintech-Startups in vielen Ländern zur Realität.

Seit März 2017 haben es solche modernen Fintech-Unternehmen leichter, ihr Unternehmen in Liechtenstein zu gründen, weil sie nicht mehr den Ansprüchen einer Bank gerecht werden müssen.

Konkrete Worte der Regierung richten sich an Fintech-Unternehmen

Aus einem Dokument zur Vernehmlassung der Landesregierung Liechtensteins vom Januar geht hervor:

„Die Finanzmarktaufsicht kann in Zukunft das Minimalkapital von Banken und Wertpapierfirmen auf das jeweilige Risikoprofil anpassen.

Damit will die Regierung eine Attraktivitätssteigerung des Finanzplatzes Liechtenstein für die internationale Fintech-Szene erreichen. Die neuen Kapitalvorschriften erfolgen innerhalb des europäischen Regulierungsrahmens, weshalb der Zugang zum europäischen Wirtschaftsraum gewährleistet wird.

Die bisherige Bankenregulierung orientierte sich am Modell der Universalbanken, die eine umfassende Dienstleistungspalette anbieten. Mit dem verstärkten Auftreten von Fintech-Unternehmen als Anbieter von Bankdienstleistungen ist ein klarer Trend hin zur Spezialisierung festzustellen. In Zukunft werden also vermehrt Unternehmen aktiv sein, die nur einen bestimmten Teil der Bankdienstleistungen, verbunden mit einem individuellen Risikoprofil, anbieten.

Mit der geplanten Gesetzesänderung kann die Finanzmarktaufsicht als Zulassungs- und Aufsichtsbehörde dieser Entwicklung besser Rechnung tragen. Sie ist eine Massnahme, um die Chancen der neuen Finanztechnologien für den Finanzplatz und das Land zu nutzen.“

Fintech, eines der vier Interessensgebiete des Technopark Liechtenstein

Neben klassischen, an Technologie ausgerichteten Startup-Bereichen, wie Messtechnik, oder Verpackung, Umwelt und Recycling, betrachtet der Technopark Liechtenstein Dienstleistungen und Produkte in der Fintech-Szene als einen der wichtigsten Innovationsbereiche in der Region.

Mit der Erleichterung für finanztechnische Unternehmen jeder Art (nicht ausschliesslich Startups) setzt die Liechtensteinische Regierung ein klares Signal in die selbe Richtung. Für Unternehmer mit innovativen Ideen im Fintech-Bereich bietet sich daher Liechtenstein, und konkret der Technopark Liechtenstein, als idealer Standort an.

Wir helfen bei der Gründung in Liechtenstein

Für Fragen über weitere Vorteile in Liechtenstein stehen wir zur Verfügung: office@tpfl.li

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